Auf der Suche nach Anerkennung

Von klein auf werden wir darauf konditioniert, uns Anerkennung und Liebe verdienen zu müssen. Das, was eigentlich unser Geburtsrecht ist, kann – gemäß unserer Erziehung – nur mit viel Aufwand und Mühe erreicht werden kann.

Es ist zum Teil schon grotesk, was Menschen sich der Liebe und Anerkennung wegen einfallen lassen. Ganze Industrien sind darauf gegründet, diese Scheinwelt aus Manipulation und Täuschung aufrecht zu erhalten. Doch wer wären wir, wenn wir aufhörten, dieses Spiel zu spielen? Wer würden wir sein, wenn wir nicht mehr von der geheuchelten Anerkennung und der vorgetäuschten Liebe Anderer abhängig wären? Richtig: Wir wären frei und endlich wir selbst!

Unser Verhalten verändert sich

Auf der Suche nach Bestätigung und Liebe bedienen wir uns vieler Tools. Wir verstellen uns und geben uns so, wie uns das Gegenüber vielleicht haben möchte. Ständig sind wir in Sorge darüber, wie uns der Andere wahrnimmt. Wir versuchen festzustellen, ob wir bei der anderen Person gerade Plus- oder Minuspunkte sammeln. Vielfach ist es sogar so, dass Begegnungen im Vorfeld geplant werden, um nur im besten Licht zu erscheinen. Das alles ist enormer Stress.

Wer wären wir, ohne den Gedanken, eine andere Person von uns überzeugen zu müssen?

Überprüfen wir unsere Gedanken, werden wir feststellen, dass Angst hinter unserem fragwürdigen Verhalten steckt. Die Angst, nicht gut genug oder nicht liebenswert genug zu sein. Wir verlieren uns so sehr in diesen Gedanken, dass wir nicht eine Sekunde lang in Erwägung ziehen, dass uns unser Gegenüber ganz anders wahrnimmt, als unsere abwertenden Gedanken uns Glauben machen wollen. Der Andere kann uns genau in diesem Moment vorbehaltlos lieben und wir würden es gar nicht mitbekommen, weil wir uns immerfort in unserem Gedankenkarussell drehen. So bringen wir uns selbst um eine wunderbare Erfahrung.

Tauchen schmerzhafte Gedanken auf, so sollten wir diese hinterfragen. „Kann ich mir absolut sicher sein, dass er gerade in diesem Moment schlecht über mich denkt? Ist DAS die absolute Wahrheit? Stimmt es, dass er mich nicht liebt? Ist DAS die Realität?“ Die Antwort muss NEIN sein! Man kann nicht wissen, was der Andere über uns denkt. In dem Augenblick, in dem wir uns verstellen, um den Erwartungen einer anderen Person gerecht zu werden, sind wir nicht mehr authentisch. Das heißt, wir servieren dem anderen ein Trugbild von uns. Es ist nicht nur unfair; viel schlimmer ist, dass wir uns selbst verraten und uns von unserem wahren Sein entfernen. Die Konsequenz muss wieder Schmerz sein!

Wie sollen wir dem Anderen gegenüber treten, ohne den Versuch, ihn beeindrucken zu wollen? Ohne den Gedanken, dass wir nur mit unseren Masken und Rollen weiter mit Liebe und Anerkennung versorgt werden? Wir bringen unsere innere Unruhe erst zum Schweigen, wenn wir ohne die Vorstellung sein können, dass man für Liebe irgend etwas tun muss. Liebe ist immer da, nur verhüllt von unseren unwahren Gedanken. Wenn wir ihnen keinen Glauben mehr schenken, verlieren sie augenblicklich ihre Macht über uns.